AI steht für Artificial Intelligence und ist die englische Bezeichnung für künstliche Intelligenz (KI).

Mit RankBrain hat Google bereits ein Machine Learning System geschaffen, das in der Lage ist, kontinuierlich dazu zu lernen, so dass einzelne große Rankingupdates, wie es bisher immer der Fall war, irgendwann nicht mehr statt finden müssen. Das System lernt, optimiert und updated sich ständig selbst. Es passt den Algorithmus und am Ende die darauf beruhenden Rankings durchgehend an.

Content und Entitäten

Wie schon seit einer gefühlten halben Ewigkeit heißt es auch immer noch Content. Daran hat sich nicht viel geändert. Guter Content rankt gut. Der Rankingfaktor Backlinks scheint auch an Gewicht zu verlieren. Was damals noch elementar wichtig war, ist heute weniger bedeutend. Die Anzahl der Backlinks hat nicht mehr so großen Einfluss auf die Rankingposition. Das zeigt sich an diversen Beispielen. Eines davon ist Poco und Real. Beide Anbieter ranken zur Suche “Möbel günstig online” auf Platz 2 und 3. Poco war sogar sehr lange auf Platz 1, dann kam Moebel.de und hat sie auf den zweiten Platz verdrängt. Dennoch, sowohl Poco als auch Real haben mit der rankenden URL kaum Backlinks. Poco hat 18 von 17 Domains, Real 48 Links von 4 Domains. Doch beide ranken zu vielen Keywords rundum Möbel. Die Unterseite von Poco rankt zu 4.137 und von Real zu 2.008 ähnlichen Begriffen (Stand 30.11.20). Die Entitäten beider liegen bei Poco bei 7 und Real bei 10. Die Rankingposition ist also nicht abhängig von der Anzahl der Entitäten, hier macht es weiterhin das Gesamtpaket der SEO-Faktoren aus. Doch bei einem Blick auf poco.de/moebel sieht man auf der Seite unten nach den Produktdarstellungen einen längeren Text zum Thema Möbel. Das Gleiche machen auch Real und Moebel.de. Die Relevanz des Inhalts einer Seite zum Suchbegriff hat also Einfluss auf das Ranking.

Entitäten sind inhaltlich zusammen gehörende Wörter. Semantik ist seit Jahren wichtig im SEO, zeigt sich durch RankBrain aber auch nochmal deutlicher. Ich erinnere mich noch, wie wir damals alle auf Keyworddichte optimiert haben und wie froh ich war, dass Google im Sommer 2013 mit dem Hummingbird Update in der Lage war, Semantik zu erkennen. Heute ganz normal, früher eine echte Veränderung. So erkennt RankBrain heute, dass Begriffwelten wie Möbel und Sofa zusammen gehören. Oder auch Reifen und Km/h, sowie Bank, Konto und Kredit. Das ermöglich einem heute, Texte umfangreicher zu verfassen und in einen Text Unterthemen mit aufzunehmen.

Schauen wir uns das Ranking zu Kreditvergleich an, findet sich unter den Top Playern mit starker Domain auch die Domain finanzcheck.de mit schwächerem Backlinkprofil, aber ähnlichen Entitäten wie die Top Player.

Side Effects
Wenn die rankende Seite gut mit der Suchanfrage matcht und das Snippet zum Klick führt, unterstützt dies auch weitere Rankingfaktoren. Denn wenn die Seite einem User das bietet, was er/sie sucht, bleibt er/sie auch länger auf der Seite (Effekt Bounce Rate und Verweildauer), surft durch die Website (liest Seiten mit ergänzendem Content) und bleibt in Erinnerung (User kommt wieder).

Natürlich spielen für das Ranking noch viele andere Faktoren mit rein, doch all diese hier mit aufzunehmen, sprengt den Rahmen des Artikels.

Sprachsuche

Durch Sprachassistenten musste auch Google verstärkt handeln. Es gab zuvor zwar schon die Sprachsuche bei Google, doch Alexa, Siri & Co. haben dies nochmal gespusht. So erweiterte Google sein KI-System darauf, Suchanfragen durch Sprache besser erkennen und die passenden Webseiten dazu ausliefern zu können. Das war ein großer Schritt, denn die Sprachsuche ist ganz anders als eingetippte Suchbegriffe. Entitäten haben auch hier einen relevanten Charakter bekommen. Vor ein paar Jahren gab es noch Leute, die sagten, man müsse Webseiten zusätzlich auf Sprachsuche optimieren oder gar separate Landing Pages dazu erstellen. Habe ich nie gemacht, hielt ich für unnötig. Durch Googles Fähigkeiten der Entitäten ist es das auch. Meiner Erfahrung nach mit Google ist es gut, ein bisschen zu warten anstatt auf jede Entwicklung sofort aufzuspringen und ein riesen Ding zu machen. Sustainability first!

KI für SEO nutzen

Mit künstlicher Intelligenz lassen sich Inhalte für User personalisieren. Sei es mit speziellen Landing Pages, dynamischen Inhalten oder zugeschnittenen Angeboten auf Basis von Userdaten und -verhalten.

Starbucks macht das gut. Sie nutzen Kundendaten, um Empfehlungen zu geben. Dabei erstellen sie anonyme Kundencluster. Beispiel: Sie finden anhand ihrer Daten heraus, dass Kunden, die Flat White trinken sehr oft auch Produkt xy dazu kaufen. Also empfiehlt die Starbucks Website oder App Kunden mit Interesse an Flat White auch dazu Produkt xy.

Gleiches macht auch Amazon. Wir kennen das alle. Kaufen wir ein bestimmtes Produkt, bekommen wir dazu auch ein Weiteres empfohlen, das User kaufen, nachdem sie, wie wir, ebenfalls Produkt A kauften.

So lassen sich ganze Profile erstellen und bieten Anbietern die Möglichkeit, personalisierte Angebote für jeden Kunden anzubieten. So erstellt man inhaltlich aufeinander abgestimmte Landing Pages und kann mit mehr Suchanfragen matchen und Entitäten aufbauen.

Auch können wir mit Webanalyse Tools Interessengruppen bilden, in dem wir sehen, welche Seiten sich User, die zuerst auf Seite A waren im Anschluss noch angesehen haben (Verhaltensfluss).

Des Weiteren lässt sich KI für SEO nutzen, um die SEO Strategie zu bilden oder zu optimieren. Sei es mit Tools für Recherche von Themen, für die Marktforschung oder Crawling von Inhalten, um schnell Fehler oder Probleme zu finden, sowie auch Markt- und Wettbewerbsmonitoring. KI hilft uns, Daten zu sammeln und schnell zu analysieren.

Fazit: KI schafft ganzheitlichen Ansatz

Durch die Nutzung von KI zur Auslieferung bestmöglicher Suchergebnisse für den User ermöglichen uns die Suchmaschinen Inhalte zu erstellen, die nicht mehr konkret auf einen Suchbegriff gehen müssen, sondern Content holistisch zu erstellen. Wir können uns also endlich auf das Angebot an sich konzentrieren, müssen uns nicht mehr so auf Offsite fokussieren. Es geht mehr um die Website selbst: Content, Usability, Technik oder auch: Passende Inhalte, responsives Design, schnelle Ladezeit.